Technische und prozessuale Anforderungen

Für die Sicherstellung des Datenschutzes ist eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung zu gewährleisten. Sie ermöglicht einen sicheren Informationsaustausch zwischen den Kommunikationspartnern, da die Nachricht auf dem gesamten Übertragungsweg verschlüsselt vorliegt und erst durch ein Schlüssel-Schloss-Prinzip entschlüsselt werden kann.

Es sind Lizenzen und Zugriffsrechte zu berücksichtigen. Der Hintergrund dafür ist, dass für alles eine individuelle digitale Identität benötigt wird, da jeder Zugriff auf personenbezogene Daten eindeutig zuordenbar sein muss. Bei der Verwaltung von Berechtigungen und Erstellung von Zugriffsrechten der User können beispielsweise die Rollen und Aufgaben im Unternehmen entscheidend sein. Grundlegend gilt das „Need-to-know-Prinzip“. Es sollten lediglich so viele Zugriffsberechtigungen vergeben werden, wie es für die Aufgabenwahrnehmung der Mitarbeitenden notwendig ist. Daher können Berechtigungen wie der Zugriff auf das System, Lesen oder das Bearbeiten eines Datensatzes festgelegt werden. Unberechtigte dürfen keine Kenntnis über persönliche Daten und Programme erlangen.

Die sensiblen Gesundheitsdaten sind mit hohen technischen Standards zu schützen. Zeitgleich ist eine einfache Anwendbarkeit der Daten zu beachten. Die Sicherstellung der Interoperabilität ist dabei eine weitere Voraussetzung. Hierbei zählt unter anderem die Festlegung von internationalen Standards. Insgesamt sind die Systemgrenzen zu überwinden und eine Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Quellen ist zu ermöglichen. Hierfür müssen interoperable Lösungen bereitgestellt werden.

In der Praxis werden heutzutage heterogene IT-Systeme verwendet. Diese sind mit Hilfe einer Datenschnittstelle miteinander zu vernetzen, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Dabei sollen sie offen und standardisiert integriert werden. Eine umfassende Vernetzung und Standardisierung der verschiedenen Systeme ist insgesamt von hoher Relevanz für die Einführung von digitalen Technologien.

Auch die Verfügbarkeit von flächendeckend schnellen Breitbandnetzen ist ein kritischer Faktor bei der Integration von digitalen Gesundheitsleistungen. Hierbei ist nicht nur die Download-, sondern auch die Uploadrate zu berücksichtigen. Häufig besteht eine asymmetrische Anbindung und die Downloadrate ist höher als die Uploadrate. Insgesamt muss eine ausreichend schnelle Datenverbindung auf beiden Seiten sichergestellt werden.